Karl-Heinz
Krause
"Der menschliche Körper und seine Geometrie als Inspiration für Kunstwerke"
Karl-Heinz Krause (1924-2019) war ein herausragender deutscher Bildhauer, der sich in den 1950er Jahren als freischaffender Künstler etablierte. Sein Werk, geprägt von Großplastiken, Bronzetoren und Reliefs, verband ästhetische Darstellungen des menschlichen Körpers mit geometrischen Formen und physikalischen Gesetzen. Krause erhielt bedeutende Ankäufe, Auszeichnungen und internationale Anerkennung. In den 1980er Jahren wurde er königlich geehrt durch die Schenkung einer Skulptur an Königin Beatrix der Niederlande. Sein künstlerisches Schaffen setzte sich bis zu seinem Tod 2019 fort.
1924-1949
Die Frühen Jahre und Kunststudium
Karl-Heinz Krause wurde am 25. Juni 1924 in der märkischen Stadt Angermünde geboren. Seine Jugendjahre waren von den künstlerischen Impressionen dieser Zeit geprägt, die seine spätere Karriere beeinflussten. Der Beginn seines Kunststudiums im Jahr 1947 an der Hochschule für Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee markierte den Anfang seiner formalen Ausbildung.
Hier, unter der Anleitung von Heinrich Ilgenfritz, entwickelte Krause bereits erste Fähigkeiten und hegte den Wunsch, Maler zu werden. Der Wechsel im Jahr 1948 zur Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg war ein Wendepunkt, der durch die Empfehlungen von Karl Hofer und Heinrich Ehmsen ermöglicht wurde. Seine Lehrer Maximilian Debus und Oskar Bangemann prägten seine früheren künstlerischen Schritte und ab dem Jahr 1948 arbeitete er als Schüler im Atelier der berühmten Renée Sintenis. Später wurde er Meisterschüler von Richard Scheibe, einem der bedeutendsten Bildhauer seiner Zeit.
1950-1979
Aufstieg als Bildhauer
Die 1950er Jahre kennzeichneten Krauses Übergang von der Hochschule zur Selbstständigkeit als freischaffender Bildhauer in Berlin-Wannsee, nachdem er seine Zeit als Meisterschüler im Jahr 1954 abgeschlossen hatte. In diese Zeit fielen auch seine künstlerischen Kontakte zu Karl-Schmidt-Rottluff, Max Pechstein und Karl Hofer. Ein bedeutender Höhepunkt dieser Phase war die Verleihung des Georg-Kolbe-Preises im Jahr 1959. Ebenfalls im Jahr 1959 unterstrich der Exklusiv-Vertrag mit dem renommierten Münchener Galeristen Otto Stangl seine wachsende Anerkennung in der Kunstwelt. Die folgenden Jahrzehnte waren durch einen beeindruckenden Aufstieg geprägt. 1960 wurde seine Großplastik "Stille Stunde" von der Kieler Kunsthalle angekauft, was einen weiteren wichtigen Meilenstein seiner Karriere darstellte.
Die 1960er und 1970er Jahre brachten weitere Erfolge, darunter Aufträge für bedeutende Werke wie das Relief für die Deutsche Botschaft in Neu Delhi und die Teilnahme an internationalen Skulpturenausstellungen.
1980-2019
Internationale Anerkennung und späte Jahre
Die 1980er Jahre markierten eine Phase weiterer internationaler Anerkennung und künstlerischer Reife. Karl-Heinz Krause schuf nicht nur bedeutende Werke wie "Aurelia", das als Gastgeschenk an Königin Beatrix der Niederlande überreicht wurde, sondern wurde auch Ehrengast in der Villa Massimo in Rom.
In Italien erfährt sein Schaffen eine andere Sinnlichkeit, die sich dem Naturhaften nähert. Die den Skulpturen weiterhin zugrundeliegende Architektur bleibt vom Betrachter unbemerkt. Seine künstlerische Raffinesse zeigte sich auch in den zahlreichen Zeichnungen und plastischen Werken, die während seines Aufenthalts in der Villa Romana in Florenz entstanden. Die 1990er und 2000er Jahre brachten weitere Höhepunkte, darunter die Schaffung der Großplastik "Nicolaus von Myra" und bedeutende Ausstellungen zu seinen runden Geburtstagen, die von renommierten Kunsthandlungen sowie Museen gewürdigt wurden. Krauses Schaffen erstreckte sich bis zu seinem Tod im Jahr 2019, und sein Erbe bleibt in den öffentlichen Sammlungen und den Herzen der Kunstliebhaber lebendig.
Ausstellungs-
eröffnung
Nach seinem Tod erlebten Krauses Werke eine erneute Belebung auf dem Kunstmarkt. Seine Skulpturen sind begehrte Objekte bei Kunstsammlern und werden regelmäßig in bedeutenden Kunsthandlungen und Auktionshäusern angeboten. Besonders hervorzuheben ist die Galerie Kunsthandel Hagemeier in Frankfurt am Main, die eine umfassende Sammlung seiner Werke ausstellt und seine künstlerische Bedeutung weiterhin würdigt.
Zusätzlich veranstalten verschiedene Institutionen Sonderausstellungen zu besonderen Jubiläen, um Krauses umfangreiches Werk einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Eine dieser Institutionen ist die Heinrich Vetter Stiftung, die im Skulpturenpark Ilvesheim einige von Krauses herausragendsten Arbeiten präsentiert. Diese Ausstellungen tragen dazu bei, das Bewusstsein für Krauses Beitrag zur modernen Bildhauerei zu schärfen und sein künstlerisches Erbe lebendig zu halten.
Insgesamt bleibt Karl-Heinz Krause eine zentrale Figur in der zeitgenössischen Kunstszene, dessen Werke weiterhin inspirieren und geschätzt werden. Sein Einfluss auf die Bildhauerei und seine Fähigkeit, Emotionen und Geschichten durch seine Kunstwerke zu vermitteln, sichern ihm einen bleibenden Platz in der Kunstgeschichte.